Samstag, 20. Februar 2016

Rezension zu „Absolution - Wie man eine Sünde überlebt“ von Jasmin Romana Welsch


                                                                  Kurzbeschreibung:

„Mein Name ist Sixten. Ich denke, ich war ein durchschnittlicher Absteiger: unterbezahlt, launisch und auf das Leben und die ach so verkommene Welt schlecht zu sprechen. Da war mein kleines Drogenproblem, diese nervenaufreibenden Sitzungen bei Doktor Mattson und mein Kumpel Nils, der seit der Grundschule nicht gelernt hat, länger als zehn Stunden sauer auf mich zu sein. Summa summarum war mein Leben Mist, aber unkompliziert genug, um den Pessimismus in die tägliche Routine einfließen zu lassen. Ich hätte genau so weitergemacht, wäre nicht alles plötzlich unwirklich geworden. Auf einmal soll ich ein Todsünder sein und der Sklave eines Dämons werden - das behauptet zumindest die sprechende Katze, die will, dass ich sie Meisterin nenne. Vielleicht habe ich auch einfach Wahnvorstellungen von der Kokserei bekommen. So oder so, mein Leben braucht eine Kehrtwende. Dann muss ich mich eben damit abfinden, dass es Himmel und Hölle gibt, auch wenn ich bisher Atheist war. Ich war ja auch ein gefühlskaltes Arschloch und finde mich jetzt damit ab, dass ich die Dämonen-Katze, die meine Seele verschachern will, irgendwie mag. Einer von uns wird trotzdem verlieren. Am Ende bin ich vielleicht tot, verrückt oder clean, aber das müsst ihr schon selbst herausfinden.



Meine Meinung:

Die Geschichte rund um Sixten ist ganz anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Anfänglich denkt man dass es sich um ein Jugenddrama handelt. Sixten ist drogenabhängig, pessimistisch und hat keine Hoffnung mehr, dass sich sein Leben irgendwann einmal bessern wird. Als dann plötzlich eine sprechende Katze auftaucht, die Sixten offeriert, dass er bald der Sklave eines Dämons sein wird, weil er ein Sünder ist, dachte ich zuerst, dass das vielleicht eine Wahnvorstellung wegen seines Drogenkonsums ist. Aber nein! Das Buch entwickelt sich tatsächlich in wahnsinnig verzwickte und düstere Fantasygeschichte.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Sixten geschrieben und lebt von seinem Sarkasmus. Seine pessimistische Betrachtung auf sein Leben und seine Zukunft zieht sich wie ein Schleier über das gesamte Buch. Er nimmt sein Leben wie es ist, verkorkst  und unter Drogensucht und hat nicht vor daran etwas zu ändern. Er hat sich damit abgefunden. Erst als die Katze im seine Zukunft aufzeigt, versucht er einen Ausweg zu finden. Dabei findet er heraus, dass es noch eine viel wichtigere Aufgabe zu lösen gibt.

Sixten ist mit seiner ganzen Art eher ein typischer Anti-Held. Trotzdem schließt man ihn ins Herz und möchte so sehr, dass er sein Leben in die Hand nimmt und eine Lösung für seine Probleme findet.  Auch die dämonische Katze hat ganz ähnliche Charakterzüge wie Sixten und ist auch einsam. Gerade dadurch, passen sie wunderbar zusammen. Ich liebe die Szenen in denen sie zusammen agieren. Obwohl sie sich ihre Abneigung gegenüber deutlich machen, merkt man, wie sich in dieser ausweglosen Situation eine Freundschaft entwickelt.

Insgesamt herrscht während der gesamten Geschichte eine sehr bedrückende und düstere Stimmung. Umso mehr fiebert man mit jedem Fünkchen Hoffnung bis Schluss mit. Die Zeit fliegt beim Lesen nur so dahin und nicht nur für Sixten.


Cover:

Das Cover sieht einfach fantastisch aus. Es ist gleichzeitig düster und auch mystisch. Ich finde es toll, wie sich die Katze an Sixtens Bein schmiegt.  Wer das Buch gelesen hat, wird verstehen warum. Ich finde die Beiden zusammen einfach so wunderbar und das kommt auf dem Cover super rüber.


Fazit:

Wer schwarzen Humor und Sarkasmus, gepaart mit Drama und Fantasy mag, ist hier genau an der richtigen Stelle.


Ich gebe dem Buch insgesamt 4 von 5 Möpsen.





Infos zum Buch:

Verlag:  Sternensand Verlag (2016)
ISBN: 978-3906829135
Preis: 12,95 Euro
Taschenbuch, 224 Seiten
EBook-ISBN: 3906829138
EBook Preis: 4,99 Euro


Ich danke dem Sternensand Verlag für das Rezensionsexemplar.

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